Zunächst sollten alle Informationen über die Reise und die einzelnen Etappen sowie Notstationen entlang der Strecke gesammelt werden. Die Hafenmeisterei sollte immer wissen, wohin die Reise geht und wie lange sie dauern soll. Im Ernstfall, also wenn keine Rückmeldung erfolgt, wird Hilfe gesandt. Diese Meldungen sind eine Rückversicherung, die schon vielen das Leben gerettet hat. Das Funkgerät ist die einzige Möglichkeit, neben den Mobiltelefonen, die häufig nicht funktionieren, mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen oder Hilfe zu holen. Daher muss dieses 200 % funktionieren. Signalmittel und Ersatzbatterien müssen immer vorrätig an Bord sein. Schwimmwesten und ein Schlauchboot sollten ebenfalls vorhanden und funktionstüchtig sein. Feuerlöscher sollten ebenfalls gefüllt und griffbereit angebracht sein. Pässe und Schiffspapiere sowie notwendige Unterlagen für die Reise sollten natürlich ebenfalls nicht fehlen.
Danach sollten Vorräte eingelagert und die Bordapotheke aufgefüllt werden. Schmerzmittel, Brandsalbe, Sonnenschutzcreme, Verbandsmaterial, etc. sollten immer dabei sein. Der Inhalt der Apotheke hängt natürlich auch von der angepeilten Destination ab. Benötigt jemand spezielle Medikamente, müssen diese ebenfalls vorrätig sein. Natürlich sollte das Segelschiff überholt und grundgereinigt sein und die Seeventile, falls notwendig ersetzt werden. Wasser, Strom und Abwassertank müssen überprüft werden. Die Aufgabenverteilung sollte von vornherein klar sein. Für ausreichend Kleidung zum Wechseln und vor allem warme Kleidung sowie Regenkleidung sollte unbedingt gesorgt sein. Dann kann nichts mehr schiefgehen!
Der Fäkalientank – eine besondere Herausforderung
Auch wenn es sich um ein privates Segelschiff handelt, müssen die Bestimmungen, Vorschriften, etc. eingehalten werden. Das betrifft vor allem das Verhalten auf See und die Einhaltung der Hoheitsgewässer (200 Meilenzone, Küstennähe, etc.). Aber auch die Mülltrennung und der Fäkalientank sind streng geregelt. Die Müllentsorgungsregeln müssen für alle an Bord ersichtlich ausgehängt werden. Seit dem 12. April 2008 bestehen neue Vorschriften zur Aus- und Nachrüstungspflicht mit Fäkalienrückhaltesystemen. Davon sind alle Schiffe, die vor 2003 gebaut wurden und kürzer als 11,50 m oder schmaler als 3,80 m sind, ausgenommen. Ebenso sind alle Schiffe, die vor 1980 gebaut wurden, von der Regelung befreit.
Worauf ist vor dem Auslaufen zu achten?
Der nachhaltige Fäkalientank muss natürlich entleert und sauber sein. Die Spülung muss funktionieren. Sollte es Probleme geben, müssen diese vor dem Verlassen des Hafens geklärt werden. Nach dem Winter ist immer ein genereller Check anzuraten. Sollte der Tank auslaufen, ist zu überprüfen, ob es an einer Dichtung liegt oder ob dieser generell erneuert gehört. Solche Dinge sollten nie auf die lange Bank geschoben werden. Denn diese können sich auf hoher See bei vielen Menschen an Bord zu einem großen Problem auswachsen. Probleme kann es immer an Bord geben, diese sollten jedoch schon, soweit möglich, im Vorfeld vermieden werden. Das Segelschiff sollte den Hafen nur in einwandfreiem Zustand verlassen. Ein Segeltörn ist eine feine Sache, wenn einiges beachtet wird!
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