Muskelaufbau und EMS: So effektiv ist das Training

Muskelaufbau und EMS: So effektiv ist das Training

Das sogenannte EMS-Training zeichnet sich dadurch aus, dass die Trainierenden kleine Stromstöße während ihres Trainings erhalten. Diese dienen jedoch keinesfalls dazu, ihnen Schmerzen zuzufügen, sondern vielmehr, um die Erfolge des Trainings zu verstärken – so lautet zumindest das Versprechen der EMS-Studios.

Viele Menschen, die den Wunsch nach einem strafferen und fitteren Körper verspüren, stellen sich somit die Frage, ob sich die Muskelstimulation im Zuge des EMS-Trainings tatsächlich als effektiv zeigt und das Training somit eine echte Alternative zum traditionellen Krafttraining darstellt.

Ob beispielweise die Rückenkräftigung durch EMS-Training tatsächlich möglich ist und was beim EMS-Training grundsätzlich zu beachten ist, erklärt der folgende Artikel.

EMS-Training – Das steckt dahinter

Bei EMS handelt es sich um die Abkürzung für Elektromyostimulation. Diese Form des Trainings soll sich als überdurchschnittlich effektiv zeigen, denn der Muskelwachstum wird während den dynamischen Übungen des Trainings durch leichte Stromimpulse zusätzlich angeregt.

Physiotherapeuten greifen bei ihrer Arbeit bereits seit den 1950er Jahren auf Strom zurück, wenn es darum geht, den Muskelaufbau nach Unfällen oder Verletzungen zu unterstützen. Heutzutage sind jedoch immer mehr spezielle Studios zu finden, die sich ausschließlich auf das EMS-Training konzentrieren. Dieses findet in Form eines Ganzkörpertrainings statt, welches nicht nur den Muskelaufbau vorantreiben, sondern außerdem die Ausdauer steigern, Fett abbauen und die Maximalkraft fördern soll.

Doch auch diejenigen, die unter Rückenproblemen leiden, sollen von dem EMS-Training maßgeblich profitieren können – besonders, wenn die Schmerzen im unteren Bereich des Rückens auftreten.

Muskelaufbau und EMS: So effektiv ist das Training

So funktioniert das EMS-Training

Im Durchschnitt beträgt die Dauer einer EMS-Trainingseinheit knapp 30 Minuten. Studien legen jedoch nahe, dass sich diese Trainingszeit nahezu so effektiv, wie mehrere Einheiten eines hochintensives Krafttraining zeigen.

Den Trainierenden wird für das Training spezielle Kleidung angelegt, welche die Übertragung der Elektroimpulse auf die Muskulatur sicherstellt. Der Trainer kontrolliert über eine Steuerung, wie intensiv die elektrischen Impulse ausfallen. Die Trainierenden nehmen in der Regel ausschließlich ein leichtes Kribbeln wahr – falls sich die Elektroimpulse jedoch als unangenehm zeigen, muss der Trainer darüber umgehend informiert werden.

Das Training besteht dann hauptsächlich aus isometrischen Übungen, bei denen der Körper statisch in einer Position verbleibt, um verschiedene Muskelgruppen zu beanspruchen. Die elektrischen Impulse sorgen dafür, dass die bereits angespannte Muskulatur zusätzlich gefordert wird. Der Trainingserfolg soll dadurch besonders hoch ausfallen.

Wissenschaftler konnten bis heute jedoch noch nicht eindeutig belegen, ob auch die Reduzierung von Körperfett durch das EMS-Training effektiv möglich ist. Dennoch geht die Trainingsform häufig mit einer Gewichtsreduktion einher. Viele Sportler können besonders ihr gesundheitsgefährdendes Bauchfett mithilfe von EMS abbauen.

Risiken des EMS-Trainings

Kritiker der Trainingsform warnen immer wieder davor, dass mit dieser auch gesundheitliche Risiken einhergehen sollen. Beispielsweise sollen die Nieren unter dem EMS-Training stark leiden und Muskelfasern weitreichend beschädigt werden. Diese Risiken treten jedoch nur in Erscheinung, wenn das EMS-Training in übertriebener Form ausgeführt wird.

Es kommt auch bei dem Training mit den Elektroimpulsen darauf an, für den individuellen Trainingszustand die richtige Intensität zu wählen. Daneben ist darauf zu achten, dass die Intensität der Elektroimpulse stets angemessen ausfällt und zwischen den einzelnen Trainingseinheiten ausreichende Pausen eingelegt werden. Grundsätzlich sollte das Training nicht häufiger als ein oder zweimal wöchentlich ausgeführt werden.

Fotos
Denys Kurbatov, bugarskipavle3 @stock.adobe.com