Eckkleiderschrank mit offener Front, integrierter Beleuchtung und ordentlich sortierter Kleidung auf Holzbügeln

Stauraumwunder für kleine Räume – clever gelöst

Wenn der Platz begrenzt ist, steigt die Kunst, ihn sinnvoll zu nutzen. Besonders in kleinen Wohnungen, in denen jeder Quadratmeter zählt, stellt sich die Frage: Wie organisiere ich Kleidung so, dass sie zugänglich bleibt, aber nicht den Raum dominiert? Es geht dabei nicht nur um Aufbewahrung, sondern um Alltagstauglichkeit, Komfort und visuelle Ordnung – und genau das lässt sich auch auf engstem Raum umsetzen.


Räume optimal nutzen – statt sich über Platzmangel zu ärgern

In vielen Wohnungen bleiben Ecken ungenutzt, weil sie schwer zugänglich sind oder keinen klassischen Möbelmaßen entsprechen. Doch gerade diese Flächen bieten oft verstecktes Potenzial. Wer seine Raumstruktur analysiert, erkennt schnell: Es gibt mehr Möglichkeiten, als man denkt – solange man bereit ist, konventionelle Möbelkonzepte zu hinterfragen und an den Raum anzupassen.

System schlägt Fläche – warum gute Planung wichtiger ist als Quadratmeter

Die Herausforderung besteht nicht darin, möglichst viele Möbel unterzubringen, sondern darin, clever zu strukturieren. Schubladen, die bis in den letzten Winkel reichen, Kleiderstangen, die sich diagonal nutzen lassen, und modulare Regale schaffen Struktur, wo sonst nur Leere herrscht. Genau hier überzeugt der Eckkleiderschrank: Er passt sich der Architektur an, ohne den Raum zu überladen – und bietet dabei oft mehr Stauraum als herkömmliche Schränke.

Eckkleiderschrank mit weisser Regalstruktur, moderner Kleidung und einer Frau beim Kleiderauswahl vor Spiegel

Weniger suchen, mehr finden – mit der richtigen Innenaufteilung

Eine gute Aufteilung im Inneren entscheidet darüber, ob ein Möbelstück praktisch ist oder nicht. Wer mehrere Zonen für kurze, lange Kleidung, Accessoires, Schuhe und Wäsche einplant, vermeidet Stapel und spart Zeit. Und: Ein durchdachter Schrank sorgt automatisch für Ordnung im Kopf – denn visuelle Ruhe ist gerade in kleinen Räumen Gold wert. So wird das Möbelstück nicht nur funktional, sondern zum Ruhepol im Raum.

Design trifft Funktion – wenn Ästhetik mitdenkt

Neben dem Stauraum spielt das Design eine zentrale Rolle. Denn Möbel, die sich harmonisch ins Gesamtbild einfügen, wirken weniger wuchtig – auch wenn sie viel fassen. Schwebende Optiken, helle Farben, griffloses Design oder matte Oberflächen helfen dabei, kleine Räume visuell zu vergrößern. Der Eckkleiderschrank muss also nicht nur nützlich sein – er darf und sollte auch gut aussehen.

Praktische Beispiele – so schaffen andere mehr Platz im Alltag

Ob in einer Altbauwohnung mit verwinkelten Grundrissen oder in einer kompakten Stadtwohnung mit offenem Schnitt: Nutzer berichten, dass sie mit einem maßgefertigten Modell oft bis zu 40 % mehr Stauraum schaffen konnten. Insbesondere bei Dachschrägen oder asymmetrischen Wänden ist ein individuell angepasstes Möbel die Lösung, die gleichzeitig Ordnung und Stil bringt.

Mit kleinen Mitteln Großes erreichen

Nicht immer muss es ein neues Möbel sein. Auch mit kleinen Anpassungen wie zusätzlichen Einlegeböden, LED-Leisten für bessere Übersicht oder Haken für Accessoires lassen sich bestehende Systeme verbessern. Wer sich jedoch langfristig von Chaos verabschieden will, sollte überlegen, ob nicht doch ein durchdachter Eckkleiderschrank die beste Investition ist – besonders, wenn jeder Zentimeter zählt.

Eckkleiderschrank mit weissen Türen, Frau sortiert Kleidung und hält ein geblümtes Oberteil vor sich

So holen Sie das Maximum aus Ihrer Ecke raus“ – Interview mit Innenarchitekt Tom Wegner

Tom Wegner ist Innenarchitekt und spezialisierter Raumplaner mit Sitz in Köln. Seit über zehn Jahren berät er private Haushalte und Architekturbüros in der Gestaltung funktionaler Wohnlösungen auf kleinem Raum. Sein Fokus liegt auf maßgeschneiderten Stauraumkonzepten, insbesondere für urbane Wohnungen mit schwierigen Grundrissen. Neben seiner praktischen Tätigkeit veröffentlicht er regelmäßig Tipps in Designmagazinen und hält Vorträge zu platzsparender Innenarchitektur.

Redaktion: Herr Wegner, Sie sind seit über zehn Jahren auf kompakte Wohnraumlösungen spezialisiert. Warum tun sich viele Menschen so schwer mit der optimalen Nutzung kleiner Räume?

Tom Wegner: Weil sie Möbel nach dem Katalogprinzip kaufen. Was gut aussieht, passt aber nicht automatisch zum Raum. Besonders Ecken oder Dachschrägen werden oft ignoriert – dabei steckt gerade dort viel ungenutztes Potenzial.

Redaktion: Was ist aus Ihrer Sicht der häufigste Fehler beim Möbelkauf?

Wegner: Viele kaufen ohne exakte Planung. Maße werden geschätzt, nicht genommen. Der Schrank sieht online top aus, passt aber nicht zwischen Tür und Fenster. Und wenn dann auch noch Stauraum verschenkt wird, ärgert man sich täglich – unnötig.

Redaktion: Worauf sollte man besonders achten, wenn wenig Platz vorhanden ist?

Wegner: Auf Struktur im Inneren – also Zonen für Hängendes, Gefaltetes, Kleinteile. Zudem muss man bequem an alles rankommen. Ein gut geplanter Eckkleiderschrank mit drehbarem Innenleben ist da Gold wert, weil er sonst verlorene Flächen sinnvoll nutzt.

Redaktion: Welche gestalterischen Tricks lassen kleine Räume größer wirken?

Wegner: Helle Fronten, griffloses Design, integrierte Beleuchtung. Auch modulare Elemente mit offenen Bereichen helfen – sie lockern optisch auf. Und je weniger Möbel sichtbar sind, desto ruhiger wirkt der Raum.

Redaktion: Wann lohnt sich Maßarbeit?

Wegner: Sobald Standardlösungen nicht mehr greifen. Altbauten, verwinkelte Grundrisse, Dachgeschosswohnungen – all das schreit nach individuellen Lösungen. Klar, das kostet mehr, bringt aber oft doppelten Nutzwert.

Redaktion: Ihr persönlicher Geheimtipp?

Wegner: Die Deckenhöhe nutzen! Viele lassen oben 20–30 cm ungenutzt. Dabei lassen sich dort Boxen, geschlossene Fächer oder sogar eine zweite Stauebene einbauen – perfekt für Saisonkleidung oder Bettzeug.

Struktur schafft Freiheit

Je kleiner der Raum, desto intelligenter muss die Lösung sein. Wer clevere Stauraumlösungen in schwierige Grundrisse integriert, gewinnt nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Ruhe, mehr Ordnung und mehr Wohnqualität. Die richtige Planung – kombiniert mit funktionalem Design – macht aus jedem Winkel ein Raumwunder.

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